Kennt ihr das? Wenn ihr euch hoch und heilig schwört, eine Sache auch ganz bestimmt und für immer sein zu lassen, und dann juckt es euch dermaßen in den Fingern, dass ihr irgendwie doch nicht anders könnt?
Ich schon. Denn bereits als das Wort Color Blocking auf Hochglanzseiten, Moderatgebern und Pressemitteilungen zum obligatorischen Must-Have wurde, ahnte ich nichts Gutes.
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Warum? Weil es nur seltsame Ausartungen verheißen kann, wenn der eigene Vater zu einem knallorangen Oberteil von mir greift und mich ganz siegessicher fragt, ob ich denn schon „Color Blocken“ würde.
Ähm. Nein. Echt nicht. Ganz einfach, weil ich keine Lust habe, einem Look hinterherzujagen, der
1. mittlerweile schon wieder total passé ist (dachte ich zumindest, aber die besagten Hochglanzseiten, Moderatgeber, Pressemittelungen..ihr wisst schon…)
2. nach etwas aussieht, wofür man vor einiger Zeit mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sehr schräg angeguckt worden wäre (warum zum Teufel den gelben Gürtel zum grünen Kleid kombinieren, wenn die Tasche bereits pink und der Blazer rot ist? )
3. das Prädikat „trendy“ vor sich spazieren trägt und mit Sätzen wie „das trägt man doch jetzt so“ begleitet wird (hallo Papa!)
Es ist eben der Fluch aller ultra-angesagten Modeerscheinungen, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen und sich wie Parasiten von den Catwalks auf die Straßen ausbreiten. Wozu plötzlich Farben krampfhaft miteinander kombinieren, die in der Konstellation vor einiger Zeit für Augenschmerzen gesorgt hätten?
Spätestens beim Antreffen der zwielichtigen Nachbarin, die fleißig „blockt“, wurde mir klar, dass ich mich an dem Trend sattgesehen habe, bevor ich ihn überhaupt erst ausprobieren konnte.
Naja, nicht ganz: Einmal wollte ich auf eine Party gehen und habe mich pflichtbewusst in Schale geworfen: Lila Rock, orangefarbener Gürtel, blaues Shirt und pinke Tasche. Weil „man das ja jetzt so trägt“. Komme auf die Party, treffe den Traumtypen, schenke ihm den besten Augenaufschlag, streichele verführerisch das Haar aus dem Gesicht, werde endlich angesprochen. „Ist das mit deinen Klamotten extra so, oder hast du dich im Dunkeln angezogen?“ Alles klar. Enough said. Blödmann.
Worauf ich hinaus wollte: Nie wieder werde ich auch nur ein Wort über Color Blocking verlieren. Jetzt aber wirklich. Selbst, wenn es mich auch noch so sehr in den Fingern jucken sollte. Versprochen!